17. September 2015 (aktualisiert am 12. Mai 2021) Erstellt von Jennifer Schmitz ISDN
Seit geraumer Zeit mach die Deutsche Telekom Schlagzeilen mit Ihren Plänen, das ISDN-Telefonnetz entgültig abzuschalten und sämtliche Alt-Verträge auf Voice Over IP-Telefonie zu migrieren. Auch Unternehmen werden teils attraktive Angebote vom Marktführer unterbreitet, um die Umstellung schneller voranzutreiben. Der Wechsel zu VoIP-Telefonie läuft für viele Kunden reibungslos, andere haben teils gravierende Probleme. Was Sie zur Umstellung auf Voice Over IP wissen sollten.
ISDN wurde vor einiger Zeit noch als große Innovation gefeiert, konnte man doch Sprache und Daten digital übertragen. Nun folgt die Abschaltung des ISDN-Netzes. Das trifft auf Unverständnis vieler. Doch die Migration auf Voice Over IP hat viele, gute Gründe und nennenswerte Vorteile. Nicht zuletzt, da die ISDN-Technik nun als veraltet gilt. Die Wartung der ISDN-Netze wird aufgrund der steigenden Störanfälligkeit und mangelnder Ersatzteilvorkommen mühseliger und somit auch teurer. Außerdem schlägt der Parallelbetrieb zweier Netze (Internet und ISDN) insbesondere finanziell zu Buche. Gerade letzteres dürfte als Hauptgrund der Entscheidung des marktführenden Netzbetreibers gelten.
Vorteile von Voice Over IP ergeben sich aus der parallelen Nutzung eines Netzes für zwei Anwendungen. Der Betrieb eines zweiten Systems fällt weg und so können eventuelle Kostenvorteile auf den Kunden übertragen werden. Zudem wird nur noch ein Anschluss benötigt und Bandbreiten, die bei aktiver Telefonie benutzt werden, stehen beim Nicht-Telefonieren für anderweitige Anwendungen zur Verfügung. Anwender können selbstbestimmter über Ihre Rufnummern bestimmen, indem Sie einfach die Einstellungen eigenhändig in ihrem Router vornehmen. Hardware wird nicht zwangsläufig benötigt, denn Sie können mit der Internettelefonie auch über Ihr Smartphone oder Ihren Computer, beispielsweise über Softphones, telefonieren.
Leider hat Voice Over IP, wie jede Technologie, ein paar Nachteile. So ist eine bestimmte Bandbreite des Internetanschlusses vonnöten. In Ballungsgebieten ist der Erhalt von schnellem Internet, beispielsweise VDSL, kein Problem. In ländlichen Regionen kann der Mangel an schnellen Internetverbindungen auch zu Problemen mit der Internettelefonie, die über die eigentlichen Internetanwendungen hinaus Bandbreite im Up- und Download belegt, führen.
Fällt der Strom aus, so ist auch das VoIP-Netz davon betroffen. Dies war beim ISDN-Netz nicht der Fall, denn dieses wurde parallel mit Notstrom versorgt. Dies kann zu Problemen beispielsweise mit Hausnotrufsystemen führen. Hier setzen viele Anbieter jedoch meist auf GSM-Fallbacksysteme, die die Funktion der Systeme im Falle des Ausfalls aufrecht erhalten.
Eher Menschen mit Altverträgen werden von der Umstellung auf VoIP betroffen sein. Neuverträge (aus den letzten Jahren) sind in der Regel bereits VoIP-basiert. Kunden, die nach wie vor auf ISDN-Basis telefonieren, werden meist telefonisch, schriftlich per Brief oder durch einen Vertreter darauf aufmerksam gemacht und bekommt so gleich ein Angebot zur Migration des Altvertrags in einen VoIP-Neuvertrag.
Beachten Sie hierbei, dass es sich hier um einen tatsächlichen Neuvertrag und nicht um eine Migration Ihres alten Vertrages handelt. Sie sind bei Zustimmung dann wiederum nochmals zwei Jahre an Ihren Anbieter gebunden. Um Kosten zu sparen können Sie den Altvertrag einfach auslaufen lassen und sich in der verbleibenden Zeit um einen neuen Anbieter kümmern. In jedem Fall werden Sie dort ein VoIP-basiertes Angebot erhalten. Großes Einsparpotenzial bieten auch Anbieter, die sich ganz auf den Betrieb einer Telefonanlage über die Internetleitung verschrieben haben: Cloud Telefonanlagen. Hier werden die gesamten Funktionen in Hochsicherheitszentren bereitgestellt, sodass Sie von der größtmöglichen Sicherheit ausgehen können. Sie können selbstbestimmt sämtliche Einstellungen einfach und online vornehmen, profitieren von zahlreichen Zusatzfunktionen und in der Regel bares Geld.