11. Juli 2024 (aktualisiert am 17. November 2024)
Bereits im vergangenen Jahr 2023 wurde mit der Abschaltung erster ADSL-Anschlüsse begonnen. Im kommenden Jahr 2025 will ein erster Anbieter mit der Abschaltung seiner DSL-Abschlüsse starten. Die Telekom peilt die ersten Abschaltungen lokaler DSL-Netze an. Die Bundesregierung hingegen hat sich das Jahr 2030 zum Ziel gesetzt, um Glasfaser flächendeckend anbieten zu können. Wir erläutern Ihnen, was genau das für DSL-Kunden bedeutet.
Die Bundesregierung strebt laut Ihrer Gigabitstrategie mittelfristig die Abschaltung des Kupfernetzes und damit den flächendeckenden Wechsel zu Glasfaser an.
Um einen möglichst reibungslosen Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze zu gewährleisten, fordert der Bundesverband Breitbandkommunikation ein konkretes Konzept der Bundesnetzagentur, das zudem weitere Investitionsanreize schaffen und einen wettbewerbskonformen Ausbau sicherstellen soll. So soll beispielsweise verhindert werden, dass die Telekom eine strategische Netzabschaltung vornimmt und sich dadurch Wettbewerbsvorteile verschafft.
Eine Grundlage dafür wurde bereits mit der Einrichtung des Gigabitforums 2021 gelegt, das als Diskussionsplattform des Marktes mit den zuständigen Ministerien dienen soll, um attraktive Rahmenbedingungen für den Übergang von kupferbasierten zu glasfaserbasierten Leitungen zu gestalten. Das Gigabitforum der Bundesnetzagentur besteht aus zahlreichen führenden Unternehmen, Verbänden und Institutionen, die sich den vielschichtigen Fragestellungen rund um die Glasfasermigration widmen und an Lösungen arbeiten.
Das Glasfasernetz der Deutschen Telekom scheint für das Vorhaben der Bundesregierung bereits gerüstet zu sein. Der Glasfaserverband BREKO erwartet spätestens Ende 2025 die ersten Anträge der Telekom, um lokales Kupfer abschalten zu können. Um die Deaktivierung zu erproben, sollen erste Pilotprojekte durchgeführt werden.
Der Glasfaserausbau ist eines der zentralen Projekte in Deutschland, durch das die Bevölkerung und Unternehmen mit Highspeed-Internet versorgt und die Digitalisierung vorangetrieben werden soll.
Das Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2025 50 Prozent und bis 2030 100 Prozent der Flächen mit Glasfaser versorgen zu können. Nach aktuellem Stand besitzen in Deutschland 16 Millionen Menschen (ca. 36 Prozent) einen Zugang zu Glasfaser.
Die Telekom stellt derzeit bereits den größten Anbieter mit einem Glasfasernetz über 750.000 Kilometer dar, mit dem sie etwas über 8 Millionen Haushalte in Deutschland versorgt. Bis Ende dieses Jahres sollen weitere 2,5 Millionen Haushalte erschlossen werden. Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, hat der Netzbetreiber im Herbst 2023 die Deutsche Tiefbau GmbH gegründet, durch die der Ausbau effizienter gestaltet werden soll.
In Deutschland nutzen weiterhin Millionen Menschen DSL-Anschlüsse und müssten somit einen anderen Anschluss beziehen, sobald das Kupfernetz stillgelegt wird. Verbraucher haben jedoch ausreichend Zeit, um sich auf ein mögliches Ende der Kupfernetze vorzubereiten und den für sich passenden Tarif zu finden. Demnach geschieht der Übergang von Kupfer zu Glasfaser mit einer Vorlaufzeit von einem Jahr zwischen der Ankündigung und der tatsächlichen Stilllegung. Ohnehin kommen für erste Abschaltungen nur solche Gebiete infrage, in denen bereits jetzt über 95 % der Haushalte einen Glasfaseranschluss besitzen.
Laut dem Glasfaserverband BREKO haben Verbraucher keine starken Preiserhöhungen durch den Anschlusswechsel zu befürchten, da sich dadurch ein Sonderkündigungsrecht für sie ergeben würde.
Wie schnell der Übergang von Kupfer zu Glasfaser letztlich verläuft, hängt ganz davon ab, wie der Ausbau des Netzes in den kommenden Jahren voranschreitet. Es wird jedoch keinen konkreten Stichtag geben, an dem Ihr DSL-Anschluss abgeschaltet wird. Die Netzabschaltung soll stattdessen schrittweise erfolgen, je nachdem, in welchen Gebieten bereits ein hoher Anteil der Häuser über einen Glasfaseranschluss verfügt.