08. Januar 2018 (aktualisiert am 23. Februar 2021) Erstellt von Melanie Heß Digitalisierung
Neben unserer Art zu Arbeiten verändert die digitale Transformation unseren Arbeitsplatz, unseren Beruf und unsere Karrieren. Lebenslanges Lernen wird immer wichtiger. Vielen ist klar, dass in Unternehmen neue Maßnahmen erforderlich sind um mit Innovationen Schritt zu halten. Aber eine Umstrukturierung ist schon in Schulen notwendig. Gerade hier muss lebenslanges Lernen vermittelt werden und vor allem müssen Schüler erlernen, wir man überhaupt lernt. Denn das ist eine der Kernkompetenzen, die uns durch das Leben begleiten und die uns helfen, mit Innovationen und Veränderungen Schritt zu halten. Und was die Vorbereitung der Schüler für dieses Thema angeht, hat sich in den letzten Jahren eine Menge getan. Elektronische Geräte erhalten Einzug in Kinderzimmer aber auch in Klassenräume. Bleibt die Frage, wie man damit umgeht und einen Nutzen daraus zieht.
Auch hier gibt es wieder geteilte Meinungen. Einige fordern, dass Fächer wie „Programmieren“ mit in den Lehrplan aufgenommen werden, um Kinder besser auf mögliche Berufe vorzubereiten. Aber gerade das ist das Schwierige. Denn niemand kann ganz genau sagen, welche Berufe die laufende Digitalisierung am Ende mit sich bringen wird. Künstliche Intelligenz wird wahrscheinlich einige Berufsgruppen überflüssig werden lassen. Aber welche Kompetenzen werden in Zukunft noch von Bedeutung sein? Reicht ein neues Fach wie „Programmieren“ dafür aus? Nein, sagt Andreas Schleicher, Leiter des Direktorats für Bildung der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Er warnt vor einer Überlastung der Lehrpläne. Man sollte jungen Menschen lieber beibringen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Man braucht mehr digitale Grundkompetenzen, und die erlernt man nur, wenn sie in den Grundzügen des Schulsystems verankert und in jedem Fach spürbar sind. Aber auch dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Grundlage wären regelmäßige Weiterbildungen aller Lehrpersonen. Aber auch der Kostenfaktor sollte nicht unbeachtet bleiben. Denn die Schulen selbst können oft nicht allein für eine moderne Ausstattung aufkommen.
Eine andere Idee wurde in Baden-Württemberg weiter ausgebaut. Nämlich die einer digitalen Bildungsplattform, so etwas wie einer „Schulcloud“. Dabei steht die intelligente Vernetzung von Wissen im Vordergrund. Sie soll eine neue Grundinfrastruktur darstellen, die es erlaubt standortunabhängig verlässliches und schulübergreifendes Wissen bereitzustellen. Die Visionen gehen noch weiter, die Cloud soll vielleicht nicht nur für Schüler zugänglich sein, sondern auch für Studenten und Auszubildende oder alle, die an einer Weiterbildung interessiert sind. So soll vor allem der Umgang mit der Digitalisierung „an den Mann“ gebracht werden. Auch kann dadurch jedem der Zugang zu Bildung ermöglicht werden, und es soll der wachsenden sozialen Ungleichheit entgegengewirkt werden. Hat das Projekt Erfolg, wäre es vielleicht sogar auf Bundesebene denkbar. Fest steht, dass Energie und Geld in eine Änderung der Lehrweisen gesteckt werden muss, um der Digitalisierung standzuhalten.