03. April 2015 (aktualisiert am 21. Oktober 2024) Erstellt von Caroline Jürgens Funktionen
Die Anrufaufzeichnung ist bei Call Centern dieser Welt schon Gang und Gäbe. Aber wie sieht es bei der IP-Telefonie aus?
Für die SIP-Anrufaufzeichnung gab es bislang keine geeignete Lösung. Das Duplizieren von Daten war eher unzulänglich, da der Router diese nicht ausreichend ermöglichen konnte. Jetzt gibt es eine Lösung, die mithilfe des Session-Border-Controllers (SBC), der zwischen SIP-Trunk und dem Unternehmen sitzt, umgesetzt wird.
Das Session-Initiation-Protocol-Recording, kurz SIPREC, ist eine Funktion, die die Aufzeichnung von Anrufen unterstützt, indem sie Signalisierung und Metadaten bereitstellt. Der Session-Border-Controller greift auf die SIP-Anrufe zu und vermittelt Sie an den Anruf-Recorder. Der Controller wurde dafür von der Internet Engineering Task Force um die Funktion der Anrufaufzeichnung erweitert und dient jetzt als Mittelsmann zwischen SIP-Trunk und dem eigentlichen Recorder.
SIPREC bedient sich zweierlei Komponenten bei der Aufzeichnung: dem Session-Recording-Client (SRC) und dem Session-Recording-Server (SRS).
Durch die Nutzung von SIPREC müssen keine neuen SIP-Nachrichtentypen eingeführt werden. Es nutzt die bereits bekannten SIP-Messages „INVITE“ und „BYE“. Die Veränderung liegt lediglich beim Nachrichtentext der INVITE- bzw. BYE-Nachrichten. Der erste Nachrichtenteil ist für die Aufzeichnung irrelevant, im zweiten Teil jedoch werden die SIPREC-Metadaten eingefügt. Diese Daten dienen der Bereitstellung der notwendigen Informationen um das Gespräch aufzuzeichnen.
Die Metadaten einer SIPREC-INVITE-Nachricht werden im XML-Format codiert. Die darin enthaltenen Variablen definieren den Beginn und das Ende eines Aufzeichnungsabschnittes. Hinzu kommen Informationen über die Anrufteilnehmer und Deskriptoren, die für die Aufnahme-Session eingefügt werden. Die SIPREC-BYE-Nachricht hingegen enthält Metadaten, die zum Stoppen und Archivieren der Anrufaufzeichnungen dienen.