07. Januar 2020 (aktualisiert am 12. Mai 2021) Erstellt von Viktoria Szostakowski Technik
Einmal jährlich tagt das Marktforschungsunternehmen Gartner Inc., um die wichtigsten Technologietrends des kommenden Jahres zusammenzutragen. Für das Jahr 2020 sagen die Experten einige sehr fortschrittliche Veränderungen voraus, die unseren Lebensalltag stark beeinflussen werden.
Es wird zu einigen Veränderungen für Konsumenten, Arbeitnehmer und Unternehmer kommen, sodass wir Sie auf diese vorbereiten möchten. Zu diesem Zweck haben wir eine kurze Übersicht der von Gartner Inc. genannten relevanten Entwicklungen und Technologien im Jahr 2020 zusammengestellt.
Human Augmentation bezeichnet die Optimierung des Menschen und seiner Fähigkeiten. Bei diesem technologischen Trend geht es darum, Wege zu finden, wie Menschen ihre Fähigkeiten ausschöpfen und verbessern können. Durch den Einsatz von Technologien sollen die kognitiven und physischen Möglichkeiten gesteigert werden.
Wearables, sprich tragbare Computertechnologien wie beispielsweise Smartwatches, sind im Alltag und am Arbeitsplatz schon zu beobachten. Diese tragen zur Arbeitssicherheit und Produktivität bei. Die Vorstellungen des Human Augmentation gehen dabei noch einen Schritt weiter. So gib es vier verschiedene Typen des Human Augmentation, die schon fast an einen Cyborg erinnern. Dazu gehören die sensorische Verbesserung (sehen, hören, fühlen), Verbesserung von Extremitäten und Körperfunktionen (Prothesen und Exoskelette), das Gehirn-Tuning (durch beispielsweise Implantate) und die genetische Verbesserung (z.B. Gen- und Zelltherapien).
Unter der Devise „Demokratisierung von Wissen“ versteht Gartner einen offenen Zugang zu technischem oder geschäftlichem Wissen ohne zeitliche oder finanzielle Investitionen. Was uns schon als „Wikipedia“ bekannt ist, soll im Jahr 2020 noch weiter ausgebaut werden. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Entwicklung, Daten und Analytik, Design und Wissen. Das Ziel ist hierbei die Chancengleichheit.
Unter Multiexperience versteht man die Interaktion mit einem Computer über mehrere Schnittstellen. Jedoch geschieht die Kommunikation hierbei nicht klassisch in Form des Tastendrückens, sondern die Kommunikation zwischen Menschen und Computern wird über Internet-of-Things-Geräte wie Sensoren, Mikrofone und Kameras hergestellt.
Die Idee des Multiexperience sieht vor, dass Computer und andere internetfähige Gegenstände optimal mit dem Menschen als auch untereinander kommunizieren können. Es soll eine neue Welt entwickelt werden, in der der Mensch mit all seinen Sinnen mit dem Computer kommunizieren kann.
Hyperautomatisierung wächst, wie der Name schon sagt, über die Automatisierung hinaus und stellt die Zukunft der Industrie dar. Es sollen nun nicht mehr bloß Handgriffe und Fähigkeiten eines Menschen durch Computer und Roboter ersetzt werden, sondern absolut effizient und autonom gestaltet werden. Die zukünftige Industrie 4.0 basiert auf einem stetigen Analyse- und Anpassungsprozess, welcher durch eine komplexe Kombination aus fortschrittlichen Technologien im Bereich Hardware, Software, künstliche Intelligenz und „Machine Learning“ etabliert werden soll.
Bei der Hyperautomatisierung entsteht ein „Digitaler Zwilling“. Dabei handelt es sich um eine Kopie des realen Systems, die als Testfeld für alle Optimierungsmaßnahmen genutzt wird. Es wird meistens dabei versucht, eine KI-gesteuerte Entscheidungsfindung einzurichten.
Es ist uns schon lange bewusst, dass die Anwendungen von KI-Systemen auch Sicherheitslücken mit sich bringen kann. Da bisher die Nutzung von künstlichen Intelligenzen eher im privaten Bereich angebracht war, war die Sicherstellung des Systems auch dem Nutzer selbst überlassen.
Jetzt wo, wie oben beschrieben, auch Unternehmen und die Industrie Interesse an der Nutzung von KI-Systemen gefunden haben, ergeben sich neue Dimensionen an Gefahren. Ebenso wie Experten und Wissenschaftler zuvor, warnt Gartner ebenfalls vor unzureichender KI-Sicherheit und ruft zu mehr Kontrolle und Regulierung auf.
Die Distributed Cloud ist im Grunde nichts anderes als die gewöhnliche Cloud, die vielen schon bekannt ist. Das Neue hierbei ist jedoch die Herangehensweise des Anbieters, der nun die Cloud-Dienste auf unterschiedliche Standorte verteilen kann.
Für den Nutzer ändert sich nichts, er kann weiterhin die Dienste aus der Cloud beziehen. Der Anbieter steuert weiterhin zentral seine Dienste und ist für die Architektur, Bereitstellung, Wartung und den Betrieb des Dienstes verantwortlich, umgeht aber durch die verteilten Standorte technische Probleme, wie beispielsweise Verzögerungen.
In Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung, Automatisierung von Internetdiensten und künstlicher Intelligenz, werden nicht nur Fragen der Datensicherheit sehr wichtig, sondern auch der Ethik, Integrität, Offenheit, Rechenschaftspflicht und Beständigkeit.
Je mehr unser Leben online stattfindet, desto wichtiger wird es, sich mit Normen, Regeln und den Umgang in der digitalen Welt auseinanderzusetzen. Die 2018 veröffentliche EU-Datenschutzverordnung war dabei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, jedoch muss mit der wachsenden Digitalisierung und Technologisierung immer mehr für die Sicherheit im Netz getan werden.
Schon das Jahr 2019 war geprägt durch den Einsatz autonomer Dinge. Im kommenden sollen autonome Gegenstände weiterhin im Rennen bleiben und noch mehr Aufmerksamkeit bekommen. Zwar geht die Etablierung autonomer Gegenstände sehr langsam voran und ist nur denen zugänglich, die auch das passende Geld haben, doch es ist absehbar, dass diese auch einem größeren Publikum zugänglich sein werden.