30. Mai 2018 (aktualisiert am 13. Mai 2022) Erstellt von Melanie Heß VoIP
Bereits in den 90er Jahren war VoIP ein Thema. Allerdings fehlte damals eine grundlegende Sache: flächendeckendes, schnelles Internet. Erst durch den voranschreitenden Breitbandausbau wurde der Weg für Voice over IP geebnet. Daraus resultiert nun die bevorstehende Abschaltung von ISDN. Was wie ein Trend begann, wird also jetzt zum Standard. Aber wieso eigentlich?
Der Umstieg von ISDN auf ALL-IP ist unausweichlich. Insbesondere 3 Gründe bedingen die Umstellung auf ALL-IP.
Nicht nur die Telefonie wird ins Internet verlagert. Vielmehr werden so viele Dienste wie möglich in einem gemeinsamen Netzwerk verbunden. So soll es beispielsweise möglich sein Streaming, Fax, Telefonie und weitere Dienste über das Internet in Anspruch nehmen zu können. Das sorgt für Übersichtlichkeit und ist einfach, da verschiedene Angebote und Tarife gemeinsam in Anspruch genommen werden können. Außerdem können durch diesen Zusammenschluss vonseiten des Anbieters und vonseiten des Kunden meist Kosten gespart werden.
Die Digitalisierung scheint jeden Bereich des Lebens irgendwann zu treffen. So sieht es auch bei der Telefonie aus. Internettelefonie ist die Antwort der Telefonie auf die Digitalisierung bzw. bildet sogar einen wichtigen Teil von ihr. ISDN könnte den Ansprüchen einer sich immer weiter entwickelnden und modernen Gesellschaft in Zukunft vielleicht nicht mehr gerecht werden. VoIP bietet sehr viele Funktionen und wird in Zukunft noch viel mehr davon hervorbringen. Dadurch eröffnen sich gleichzeitig viele neue Möglichkeiten für die Zukunft.
Unsere heutige Arbeitswelt wird stetig flexibler, das sieht man zum Beispiel an immer mehr angewendeten Konzepten wie dem Home Office. ALL-IP bietet die optimale Grundlage um die Flexibilität in Unternehmen weiter auszubauen. Die durch VoIP möglich gemachte Standortunabhängigkeit erlaubt es von jedem Ort aus über ausgewählte Rufnummern erreichbar zu sein, Änderungen können in kürzester Zeit von jedem vorgenommen werden. Unternehmen nutzen VoIP in Form von SIP-Trunking oder einer Cloud-Telefonanlagen, die sich an die Größe eines Unternehmens flexibel anpassen kann, ohne dabei hohe Kosten zu verursachen. Vor allem für die immer größer werdende Startup-Szene kann diese Skalierbarkeit hilfreich sein.
Viele betrachten die Neuerungen durch ALL-IP mit Skepsis. Oft hört man von Problemen, die angeblich durch VoIP etc. verursacht werden, deshalb bleiben einige lieber beim Altbewährten. Fakt ist allerdings, dass an diesen Technologien immer weitergearbeitet wird. Die Sprachqualität und die Sicherheit von VoIP wurde in den letzten Jahren stark verbessert und stehen ISDN in nichts nach. Dennoch scheuen viele Unternehmen noch die Komplettmigration auf beispielsweise Cloud-Dienste und binden ihre Telefonanlagen über SIP-Trunking an. Auch das ist möglich, gerade, wenn die Investition in die neue Telefonanlage noch nicht lange zurückliegt. Wichtig ist dabei nur, dass die Telefonanlage grundsätzlich VoIP-fähig ist.
Dass viele Sorgen unbegründet sind zeigt auch eine Umfrage des Netzwerkherstellers LANCOM aus dem Sommer 2017. Aus dieser ging hervor, dass 90% der Unternehmen, die die ALL-IP Umstellung bereits vollzogen haben, insgesamt zufrieden mit dem Verlauf dieser sind.
Viele profitieren bereits von den Vorteilen der IP-Telefonie, einige Gerüchte über Nachteile halten sich noch hartnäckig. Natürlich ist VoIP nicht perfekt, aber die Vorteile überwiegen ganz klar die Nachteile. Das ist einer der Gründe, wieso die Telekom den Wechsel so schnell vorantreibt. Besonders für große Unternehmen kann es nachteilig sein, die Umstellung hinauszuzögern, da durch Umstellungen „in letzter Minute“ Überforderung resultieren kann. Die Umstellung wird kommen, und je früher man sich damit auseinandersetzt, desto unkomplizierter ist das Verfahren und desto eher kann man sich die vielen Möglichkeiten zunutze machen.