Bandbreite

Was bedeutet "Bandbreite"?

In der technischen Informatik und Physik bezeichnet Bandbreite (Englisch bandwidth) ganz allgemein die Spanne zwischen minimaler und maximaler Frequenz.

Für das Telefonieren ist die tonale Bandbreite, also das maximal übertragbare Frequenzspektrum entscheidend, für eine gute Sprachverständlichkeit.

In der Daten- und Kommunikationstechnik hingegen wird der Begriff Bandbreite als Maß für die Datenübertragungsrate bzw. die Übertragungsgeschwindigkeit benutzt. Dahinter verbirgt sich also die Menge von Daten, die in einer bestimmten Zeit über einen Signalträger, wie zum Beispiel ein Kabel, übertragen werden kann. Allgemein lässt sich sagen, dass mit mehr Bandbreite mehr Daten übertragen werden können. Für die Anwendung der Telefonie bedeutet das, dass eine höhere Kapazität in den Übertragungsraten auch eine bessere Sprachverständlichkeit ermöglichen. Gegebenenfalls können so auch mehr Gespräche über eine Leitung parallel laufen.

Wenn wir über die Telefonie und besonders VOIP-Telefonie sprechen, sind also zwei Bandbreiten im Spiel, die Bandbreite des Tonspektrums und die Bandbreite als Messgröße der Übertragungsgeschwindigkeit.

Einheiten der Bandbreite und Geschwindigkeit

Ursprünglich wurde die Bandbreite in der Einheit Hertz (Hz), bzw. als Vielfaches in Kilohertz oder Megahertz, gemessen. Die Daten- und Kommunikationstechnik versteht die Bandbreite als Datenübertragungsrate. Diese Rate ist ein Maß für die in einer bestimmten Zeiteinheit über ein Medium übertragene Datenmengen, also der Geschwindigkeit.

Gemessen wird dieses in der Einheit Bit bzw. kbit/s (tausend Bits pro Sekunde). Schnellere Leitungen werden dementsprechend mit Megabit pro Sekunde bzw. Mbit/s, also eine Million Bits pro Sekunde, oder sogar Gigabit bzw. Gbit/s mit einer Milliarde Bits pro Sekunde gemessen. Daher ist die Angabe der höchstmöglich erreichbaren Bandbreite sowohl beim Abschluss eines DSL-Vertrags, als auch für den bei Ihnen verwendeten Router eine so wichtige Kennzahl. 

Wie viel Bandbreite benötige ich für analoge, bzw. digitale VoIP-Telefonie

der analogen Telefonie konnten Töne nur im Frequenzbereich zwischen 300 Hz und maximal 3.400 Hz übertragen werden, also eine Bandbreite von 3100 Hz. Die menschliche Stimme geht allerdings eigentlich darüber hinaus, sie kann sich in einem Frequenzbereich von 125 Hz bis 8000 Hz abspielen.

Die digitale Telefonie weist allgemein ein größeres Klangspektrum auf, was der Sprachverständlichkeit und Übertragung von Tönen beim Telefonieren deutlich zugutekommt. Hierfür ausschlaggebend ist die Datenrate, die in der digitalen Telefonie im Mittel bei 64 kbit/s liegt.

Wie viel Bandbreite benötige ich dann also für Telefonie übers Internet? Für ein gut verständliches Telefonat ist eine gewisse Frequenzbandbreite der Tonübertragung unerlässlich. Da bei der VoIP-Telefonie auch weitere Daten für die Kommunikationsprotokolle und Overhead oder parallele Programme und Applikationen hinzukommen, sind für die Internetverbindung mindestens 100 kbits/s im Up- und Download Geschwindigkeit erforderlich.

Für eine problemlose und garantiert einwandfreie Gesprächsqualität (HD-Telefonie) sind sogar 150 kbit/s zu empfehlen. Dank moderner Kompressionsverfahren und Codecs ist es möglich, die benötigte Übertragungsrate zu reduzieren und somit auch eine optimale Gesprächsführung bei einer Datenverbindung von acht kbps oder weniger zu ermöglichen. Generell gilt aber, gerade bei der Nutzung im Büro: Je mehr Bandbreite, desto besser ist die Qualität und desto flüssiger ist die Nutzung Ihrer anderen Cloud Applikationen. Bei der Nutzung einer Cloud-Telefonanlage ist die Bandbreite insofern wichtig, als die Datenbandbreite die höchste Anzahl der parallel möglichen Gespräche bestimmt, besonders wenn Endgeräte parallel auch andere Applikationen ausführen, zum Beispiel im Internet surfen.

Messung von Bandbreiten und Test

Wenn Sie die Vermutung haben, dass Ihre Bandbreite zu niedrig ist, können Sie das mithilfe unzähliger Tools im Internet messen und testen. Diese Tools sind kostenfrei und leicht zu bedienen. Nach Angaben weniger unbedenklicher Informationen erfahren Sie, wie hoch die Geschwindigkeit des Datentransfers tatsächlich ist. Am besten verwenden Sie dazu das unabhängige Tool der Bundesnetzagentur (BNetzA): breitbandmessung.de

Die Bandbreitenmessung hilft Ihnen nicht nur bei der Feststellung von Mängeln in der Datenübertragungsgeschwindigkeit, sondern dient gleichzeitig als Nachweis bei Ihrem Anbieter. Seit Inkrafttreten der TKG-Novelle im Dezember 2021 haben Verbraucher umfassende Kündigungs- und Minderungsrechte, sofern Sie diese Einschränkungen selbstständig nachweisen können. In unserem Blogartikel erfahren Sie, wie Sie die Messung der Geschwindigkeit Ihres DSL-Anschlusses am besten selber durchführen können.

Ein weiterer Grund für eine zu niedrige Datenmenge kann auch eine Bandbreitendrosselung sein, diese kann durch den Internet-Provider, den Mobilfunkbetreiber oder Einstellungen in den beteiligten Geräten, wie Switches, Router, usw. zustande kommen.

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