Bei Business Intelligence (BI) handelt es sich um einen Sammelbegriff für technologiegestützte Prozesse, mit denen Daten analysiert und daraus verwertbare Informationen dargestellt werden. Das soll die Entscheidungsträger im Unternehmen unterstützen, schnelle und fundierte Geschäftsentscheidungen zu treffen. Diese können sich positiv auf die Produktivität, den Umsatz und das Wachstum des Unternehmens auswirken.
Im Rahmen von Business Intelligence gibt es eine Reihe von Anwendungen, die eine Rolle spielen können. So sind unter anderem das Data Warehouse, Online Analytical Processing (OLAP) und Data Mining relevant.
Ein Data Warehouse ist eine zentrale Unternehmensdatenbank, durch die Daten gesammelt und gesichert werden, um sie für nachgelagerte Systeme zu Analysezwecken einsetzbar zu machen. Das Data Warehouse wird dazu mit Daten aus unterschiedlichen Bereichen wie der Buchhaltung, dem Personalwesen, dem CRM oder dem Enterprise Resource Planning (ERP) gespeist, die mittels eines ETL-Prozesses in die Datenbank implementiert werden. ETL steht für: Extract, Transform, Load. Die Daten werden aus den Datenquellen extrahiert, in das Format der Zieldatenbank umgewandelt und dort schließlich hochgeladen.
Bei OLAP beziehungsweise OLAP-Datenbanken handelt es sich um eine Technologie, durch die große Datenmengen beschleunigt abgerufen, mehrdimensional analysiert und visuell aufbereitet werden können. Die Daten werden dabei auf hierarchische Weise strukturiert. Um diese Methode zu veranschaulichen, wird häufig ein OLAP-Würfel genutzt, der die Daten kategorisiert in unterschiedlichen Dimensionen abbildet, beispielsweise Produkt, Ort und Zeit. Diese lassen sich je nach Schwerpunkt präziser ausrichten, wobei folgende Prozesse unterstützen:
Data Mining versucht, in großen Datensätzen relevante Muster oder Zusammenhänge zu identifizieren. Dadurch soll eine präzise Entscheidungsfindung und Planung innerhalb des Unternehmens ermöglicht werden. Data Mining bedient sich dabei verschiedener Techniken, um Datenzusammenhänge zu entdecken, wie zum Beispiel der Assoziation oder dem Clustering. Neben aktuellen Erkenntnissen lassen sich dadurch auch zukünftige Entwicklungen prognostizieren, auf die das Unternehmen somit reagieren kann.
Business Intelligence spielt in immer mehr Unternehmen eine wichtige Rolle in der Verarbeitung, Analyse und Auswertung von Daten. Dadurch ergeben sich zahlreiche Chancen und Vorteile. Jedoch gilt es auch gewisse Herausforderungen zu meistern.
Chancen | Herausforderungen |
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BI führt zwar zu gewissen personellen und zeitlichen Einsparungen, jedoch ist ein gewisses Knowhow gefragt, um Prozesse in ein Unternehmen zu implementieren und späteren Output nachzuvollziehen und auszuwerten. Entsprechend sind im Bereich Business Intelligence verschiedene Spezialisten gefragt:
BI Architects sind für die Konzeptionierung der Prozesse und die Realisierung einer Data Warehouse Architektur verantwortlich, durch die die gegebenen Daten strukturiert und verwertet werden können. Dazu benötigen BI Architects ein weitgehendes Verständnis der Anforderungen aus den verschiedenen Unternehmensbereichen, um diese in den Prozessen zu implementieren.
BI Analysten erfassen und pflegen die Daten und Systeme. Daran anknüpfend sind sie in der Lage, diese schnell und präzise zu analysieren, um gegebenenfalls Handlungsempfehlungen auszusprechen.
BI Developer sind dafür verantwortlich, Datenbestände zu entwickeln, bereitzustellen und zu warten. Sie analysieren die Daten im Hinblick auf bestimmte Fragestellungen, um die Resultate den Entscheidungsträgern in Form von Grafiken, Berichten, Diagrammen oder ähnlichem zu präsentieren.
Häufig wird im Rahmen von Business Intelligence ebenfalls der Begriff Business Analytics (BA) angeführt oder sogar synonym verwendet. Jedoch gibt es gewisse Unterschiede, die dabei zu beachten sind.
Business Intelligence hilft dabei, Daten aus den geschäftlichen Aktivitäten zu sammeln, zu speichern und zu analysieren, um somit umfassende und aktuelle Einblicke in das Unternehmen zu erhalten und damit die Entscheidungsfindung zu unterstützen. Dabei stützt sich Business Intelligence auf die deskriptive Analytik, sprich die Auswertung vergangener und aktueller Daten, die zeigen, was im Unternehmen passiert oder passiert ist.
Im Rahmen von Business Analytics werden die Daten zu nützlichen Informationen geformt, die zum Beispiel dazu dienen, Trends zu identifizieren oder Resultate vorherzusagen. Dazu nutzt Business Analytics vorwiegend prädiktive Analytik durch Data Mining oder Predictive Modeling (zu deutsch: prädiktive Modellierung). So lassen sich Entwicklungen antizipieren und daran anknüpfend Änderungen vornehmen, um diese zu meistern.
Im Zusammenhang mit Business Intelligence und Business Analytics besitzt Enterprise Resource Planning, kurz ERP, einen hohen Stellenwert. ERP-Software dient dazu, die Ressourcenplanung eines Unternehmens zu optimieren und somit Kosten einzusparen. Zu den Ressourcen zählen beispielsweise Kapital, Mitarbeiter oder Betriebsmittel.
ERP-Systeme decken einen großen Teil der Geschäftsprozesse ab. So finden sie Anwendung in Kernprozessen wie der Beschaffung, Produktion oder im Vertrieb als auch in Unternehmensbereichen wie dem Personal- und Rechnungswesen, Marketing oder Controlling.
Die Verknüpfung von ERP-Systemen mit entsprechenden BI-Tools kann einem Unternehmen somit einen umfassenden Überblick relevanter Informationen gewährleisten, die analysiert werden und zur präzisen Entscheidungsfindung beitragen können.