Drahtlose Telefonie

Mehr Flexibilität: Drahtlose Telefonie mit einem IP-Telefon

Im Berufsalltag werden für gewöhnlich schnurgebundene IP-Tischtelefone genutzt, die zwar eine sichere Telefonie-Verbindung gewährleisten, jedoch die Flexibilität einschränken. Abhilfe können hierbei der WLAN- oder DECT-Funkstandard bieten, über den Headsets drahtlos angebunden werden und so Gespräche freihändig geführt werden können. Daneben besteht auch die Lösung, drahtlose Endgeräte über diese Funkstandards anzubinden und zur standortsunabhängigen Telefonie einzusetzen. Diese zahlreichen Möglichkeiten zur Realisierung der drahtlosen Gesprächsführung möchten wir Ihnen im folgenden Artikel vorstellen.

Voraussetzung zur schnurlosen Gesprächsführung

Damit Sie eine drahtlose Telefonie-Lösung nutzen können, muss ihr IP-Telefon über eine entsprechende Schnittstelle zur drahtlosen Verbindung mit dem jeweiligen Endgerät oder Headset verfügen. Bei den gängigen Funkstandards handelt es sich um DECT und WLAN. Beides erfüllt eine größere Flexibilität beim Telefonieren, jedoch sind je nach Funkstandard unterschiedliche Eigenschaften gegeben.

Bei DECT, oder auch Digital Enhanced Cordless Telecommunication, handelt es sich um eine Funkübertragungstechnik, die die schnurlose Telefonie über definierbare, weite Flächen ermöglicht. DECT-basierte Verbindungen werden insbesondere in weitläufigen Gebäuden oder Geländern eingesetzt, da mit DECT in Gebäuden eine Reichweite von 50m und außerhalb von 300m erreicht werden kann.

WLAN, Wireless Local Area Network, ist ein drahtloses lokales Netzwerk und dementsprechend können sich WLAN-fähige Endgeräte über dieses miteinander verbinden. Die Übertragung der WLAN-Verbindungen zeichnet sich dadurch aus, dass sie für verschiedene Dienste verwendet werden kann. Jedoch haben WLAN-fähige Endgeräte einen hohen Akkuverbrauch. Damit die Verbindung per WLAN konstant gegeben ist, muss eine ausreichende Abdeckung des WLAN-Signals in den gewünschten Bereichen gegeben sein.

Möglichkeiten der drahtlosen Telefonie

Auf IP-Tischtelefone eingehende Gespräche können auch drahtlos abgewickelt werden. Der Vorteil besteht darin, dass Sie dann nicht mehr an Ihren Arbeitsplatz gebunden sind, sondern sich bei der Gesprächsführung frei im Raum bewegen können. Über ein mit Mikrofon und Lautsprecher ausgestattetes Headset können Sie so das Gespräch weiterhin halten und arbeitsplatzunabhängig führen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ihre Hände frei sind und somit die Aufzeichnungen von Notizen oder Ähnliches einfacher geschieht. Die Nutzung eines Headsets am Arbeitsplatz bietet mehr Komfort und Flexibilität, jedoch sollte man sich je nach Arbeitsalltag und Anwendungsart die entsprechende Headset-Variante wählen.

Neben dem Headset können auch mobile Endgeräte zur drahtlosen Gesprächsführung eingesetzt werden. Bei diesen schnurlosen Endgeräten handelt es sich um solche, die entweder per DECT oder WLAN betrieben werden. Hierdurch können sich Mitarbeiter frei in Geschäftsräumen bewegen und Anrufe unabhängig führen. Diese Lösung eignet für Vieltelefonierer in einem flexiblen Arbeitsumfeld.

DECT- und WLAN-Telefone

Es gibt Telefone, die mit einer WLAN oder DECT Schnittstelle ausgestattet sind und so die schnurlose Gesprächsführung ermöglichen. Bei diesen Telefonen ist keine Kabelbindung erforderlich, denn die Telefonie wird über Funk übertragen.

Ein vollständiges, schnurloses DECT-Telefon besteht aus einer Basisstation, einem DECT-Handset und einer Ladeschale zum Laden des Handteils. DECT-Telefonen können sowohl in kleinen als auch großen Unternehmen eingesetzt werden. Wenn eine große Fläche abdeckt werden muss, kann auf eine DECT-Multizellenlösung zurückgegriffen werden. Hier wird mit mehreren Basisstationen und DECT-Managern ein großes DECT-Funknetz aufgebaut. Bewegt man sich nun mit einem Mobilteil über die Fläche, wird das Mobilteil bzw. das Gespräch von einer Zelle in die nächste Zelle übergeben.

Das WLAN-Telefon ist ein Endgerät, welches WLAN, also eine drahtlose Internetverbindung, als Funk- bzw. Übertragungstechnik nutzt. Ein WLAN-Telefon ist im Prinzip gleich aufgebaut wie ein DECT-Telefon, jedoch werden bei der WLAN-Telefonie nicht nur Sprache, sondern auch Daten anderer Form übertragen. Um WLAN-Telefonie sinnvoll im Unternehmen einzusetzen, muss ein weitläufiges und stabiles WLAN-Netz gegeben sein. Daher ist es wichtig, dass das Unternehmensgelände mit WLAN versorgt ist. Dafür ist das sog. Zellenhandover, oder häufig auch Roaming genannt, sehr praktisch. Mit Zellenhandover wird der Wechsel der verwendeten Funkzelle während des laufenden Gesprächs bezeichnet.

Beim Vergleich von DECT- und WLAN.-Telefonen geht das DECT-Telefon als Gewinner hervor. DECT ist, anders als WLAN, ausschließlich auf die Sprachkommunikation ausgelegt und somit grundsätzlich zuverlässiger. Zudem ist WLAN störungsanfälliger als DECT. DECT ist also die bessere Wahl, um eine gleichbleibend gute Sprachqualität zu erzielen. Auch in Sachen Reichweite schlägt DECT den WLAN-Funkstandard. WLAN-Telefone haben im Innenraum eine Reichweite von durchschnittlich ca. 15 Metern, während DECT-Telefone das doppelte ausweisen. Das gleiche gilt für die Standby-Zeit und die durchschnittliche Gesprächszeit: Auch hier sind die Werte der DECT-Telefone im Vergleich zu WLAN-Telefonen doppelt so hoch.

WLAN- und DECT-Schnittstellen einrichten

WLAN- und DECT-Schnittstellen kommen jedoch nicht ausschließlich bei WLAN- und DECT-Telefonen zum Einsatz, sondern sie können auch in IP-Telefone integriert werden. Dies ist beispielsweise über WLAN- und DECT-Dongle möglich.

Ein WLAN-Dongle ist ein WLAN-fähiges Endgerät, der meistens mit einem USB-Anschluss ausgestattet ist. Per Plug-and-Play können Sie es an Ihr an Endgerät, sprich Tischtelefon, anschließen und dieses auf diese Weise um eine Schnittstelle erweitern. Die Voraussetzung hierfür ist, dass das IP-Tischtelefon über einen entsprechenden Anschluss verfügt und mit einem WLAN-Dongle kompatibel ist. Das Gleiche gilt für DECT-Dongle. Sobald Sie Ihr IP-Endgerät um eine WLAN- oder DECT-Schnittstelle erweitert haben, können Sie dieses beispielsweise mit einem schnurlosen Headset per entsprechender Funkverbindung koppeln. Sie können dann einfach und unkompliziert schnurlose Gespräche führen.

Auf dem Markt finden sich auch IP-Tischtelefonen, die bereits mit einer integrierten WLAN-Schnittstelle ausgestattet sind. In solchen Fällen ist keine Erweiterung per WLAN-Dongle mehr nötig, sondern es können auf direktem Wege IP-Telefon und das WLAN-fähige Endgerät miteinander verbunden werden.

Das Yealink SIP-T57W: Das IP-Tischtelefon mit DECT-Funktion

Das Yealink SIP-T57W ist ein hochwertiges IP-Tischtelefon, welches in Kombination mit einem DECT-Dongle zu einer Basisstation wird. Hier treffen also IP-Tischtelefon und DECT-Telefon aufeinander.

Durch den Anschluss des entsprechenden DECT-Dongles wird das IP-Telefon zu einer DECT-Basisstation erweitert. Über diese können dann DECT-Handsets angebunden und Gespräche mobil und flexibel geführt werden. Mit dem DECT-Dongle DD10K von Yealink wird eine Verbindung zwischen dem IP-Telefon und einem kabellosem DECT Handset hergestellt, sodass gleichzeitig schnurlose Geräte und das SIP-Tischtelefons genutzt werden können.

Das Yealink SIP-T57W kann bis zu vier schnurlose DECT-Headsets bei bis zu vier gleichzeitigen Gesprächen betrieben werde. Beachten Sie, dass das IP-Tischtelefon mit DECT-Schnittstelle lediglich mit DECT-Handsets des Herstellers Yealinks kompatibel ist. Sie können das Yealink SIP-T57 IP-Tischtelefon und den zugehörigen DECT-Dongle in unserem fonial Shop erwerben.

Fazit

Aus der Übersicht wird deutlich, dass es zahlreiche Möglichkeiten zur schnurlosen Gesprächsführung gibt. Es kann entweder ein Headset oder ein mobiles Endgerät eingesetzt werden, um eine flexible Telefonie-Führung zu realisieren. Die Voraussetzung dafür ist, dass beide Endgeräte einen entsprechenden Funkübertragungsstandard unterstützen.

Wie der Vergleich zwischen WLAN- und DECT-Telefonen zeigt, empfiehlt es sich eher die DECT-Variante zu nutzen. Wer hingegen zwischen der Wahl eines Headsets oder eines mobilen Endgeräts hadert, sollte zunächst sein Telefonie-Verhalten beobachten. Wie viel telefonieren Sie und was ist Ihnen dabei wichtig? Sind Sie bei Ihren Aufgaben an Ihren Arbeitsplatz gebunden oder sind Sie darauf angewiesen, sich frei im Firmengebäude bewegen zu können? Je nach Anforderung empfiehlt sich entweder ein Headset oder mobiles Endgerät, das per Funkverbindung betrieben wird.