Die Abkürzung VoLTE steht für Voice over Long-Term Evolution. Diese ermöglicht Telefongespräche über das Mobilfunknetz LTE beziehungsweise 4G. Zuvor wechselte Ihr Telefon bei Anrufen automatisch auf 2G oder 3G, 4G beschränkte sich hingegen auf das Surfen im Internet. Dadurch konnte es mitunter zu Verzögerungen während des Verbindungsaufbaus mit dem Anrufempfänger kommen.
Im Gegensatz zu den vorherigen Mobilfunkstandards UMTS oder GSM, bei denen die Sprachübertragung physikalisch erfolgte, geschieht dies bei dem neuen Telefonie-Standard VoLTE digital. Dadurch, dass das 3G-Netz in Deutschland im Juni 2021 abgeschaltet wurde, hat die VoLTE-Technologie nochmals an Bedeutung gewonnen.
VoLTE bietet seinen Nutzern zahlreiche Vorteile. Wesentliche Fortschritte gegenüber früheren Mobilfunkstandards sind:
Gleichzeitig zu den Verbesserungen, die Nutzer dank VoLTE genießen, bietet es auch dem Mobilfunkanbieter Vorteile:
Damit Sie die Gespräche über LTE führen können, müssen gewisse Bedingungen erfüllt sein. Zunächst benötigen Sie ein Mobilgerät, das mit der VoLTE-Technologie kompatibel ist. Bei modernen Smartphones müssen Sie sich diesbezüglich jedoch im Normalfall keine Gedanken machen. Stellen Sie zudem sicher, dass Ihr Mobilfunkanbieter VoLTE unterstützt, da sich die Verfügbarkeit je nach Land unterscheiden kann.
Sobald diese Voraussetzungen gegeben sind, stellen Sie in den Einstellungen Ihres Mobilgeräts sicher, dass die VoLTE-Funktion aktiviert ist. Um sämtliche Funktionen richtig nutzen zu können, müssen Sie die Software Ihres Endgeräts gegebenenfalls auf den neuesten Stand bringen. Regelmäßige Updates sind demnach empfehlenswert.
Zuletzt müssen Sie sicherstellen, dass die LTE-Netzwerkabdeckung gut ist, damit VoLTE optimal und ohne Störungen funktioniert.
Da das Telefonieren über LTE mittlerweile Standard ist, wird VoLTE auch von allen bekannten Netzbetreibern unterstützt. Den Anfang für das neue Zeitalter des Mobilfunknetzes machte Vodafone im März 2015, als der Launch von VoLTE im gesamten Netz erfolgte. Wenig später zogen die Netzbetreiber Telekom und O2 (Telefónica) nach. Doch auch die meisten Service-Provider, die keine eigenen Netze unterhalten, bieten VoLTE mittlerweile an, darunter z.B. 1&1 oder klarmobil. Laut LTE-Anbieter.info gibt es nur noch ganz wenige Nachzügler, die teils für bestimmte Tarife keine Unterstützung für die Technologie anboten.
Die VoLTE-Technologie funktioniert zunächst nur im Inland. Zumindest im vergangenen Jahr 2022 war Roaming über VoLTE noch die Ausnahme. Stattdessen erfolgen Anrufe im Ausland weiterhin über das 3G- oder 2G-Netz.
Dieser Zustand ist im Grunde unproblematisch. Es wird jedoch zu einem Problem, sofern diese Netze im Ausland abgeschafft wurden. Mittlerweile bieten die großen deutschen Anbieter LTE-Roaming jedoch in vielen beliebten Reiseländern an.
Sowohl VoLTE als auch WiFi-Calling (VoWiFi) werden genutzt, um Telefonate über das Internet zu führen. Während VoLTE die Datenverbindung über die Mobilfunknetze herstellt, nutzt VoWiFi das WLAN für den Aufbau der Verbindung. Dementsprechend können Sie so auch an Orten telefonieren, an denen eine schlechte Mobilabdeckung vorherrscht, sofern Sie dort einen WiFi-Zugang haben. Speziell bei Auslandsaufenthalten kann die Telefonie über WLAN die bessere und günstigere Option sein. Wenn beide Dienste aktiv sind, so wählt Ihr Telefon automatisch die Alternative, die Ihnen eine bessere Sprachqualität bietet.
Im Grunde genommen handelt es sich bei Voice over LTE um eine besondere Form von VoIP und nutzt für die Initiierung der Verbindung gar dieselben Protokolle (SIP & RTP). Während die VoLTE-Technologie Anrufe über das LTE-Netz abwickelt, nutzt VoIP das Internetprotokoll (IP) unabhängig von der Netzwerkart. Für VoLTE brauchen Sie als Nutzer keine spezielle App, um Anrufe zu tätigen. Für klassische Telefonate mit Voice over IP benötigen Sie auf Ihrem Smartphone jedoch eine App beziehungsweise ein Softphone, um ein Telefongespräch zu führen.